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Teilnehmer: Thös, Chrige, Hansueli Z. (HUZ), Küsu
Samstag:
Vier zuversichtliche Skiclübler starteten das Vorhaben, einen Viertausender zu besteigen, am Samstag Morgen, um 7.45 Uhr, in Sigriswil. Vier, das sind unser Leiter Thös, Chrige, Hansueli und der Verfasser dieses Berichtes.
Mit dem Auto gings nach Interlaken und von dort mit der Bahn aufs Jungfraujoch. Wir genossen noch einen Imbiss und schauten etwas trostlos aus den Fenstern. Es hatte dicker Nebel und schneite. Ja, es kann wirklich nur besser werden; sagten wir uns. Beim Stollenausgang zogen wir unsere "Gstältli" und Skier an und bildeten eine Seilschaft. Am gestreckten Seil fuhren wir langsam Richtung Konkordiaplatz. Da es frische Spuren hatte, konnten wir den Weg um die Spalten einigermassen gut finden.
Auf dem Konkordiaplatz angekommen, wurde es plötzlich warm und wir erblickten die Sonne. Der Nebel wich ganz, als wir uns auf den Aufstieg Richtung Grünhornlücke machten. Wieder am Seil, gings von der Lücke hinunter Richtung Finsteraarhornhütte. Wie schwierig es war, am Seil abzufahren, erfuhr der Verfasser, als er plötzlich im Tiefschnee lag und hinterher gerissen wurde. Trotzdem kamen wir gut bei der Hütte an. Es kam wieder etwas Nebel auf, was uns aber nicht an einem kurzen Steigeisen Training hinderte. Die Hütte war gut besetzt, wir hatten aber trotzdem ein Zimmer für uns (fast) alleine.
Nach dem guten Nachtessen und dem Routenstudium, gingen wir zu Bett und schliefen relativ gut.
Sonntag:
Tagwache um 5.30 Uhr, Morgenessen, Packen, verabschieden von dem netten Hüttenwart Team und schon standen wir wieder auf den Tourenskis.
Zuerst eine Stunde fast flach auf dem Gletscher marschierend, hängen alle ihren Gedanken nach. Beim Gletscherabbruch, wo am Vorabend ein relativ grosses Stück Eis abgebrochen war, mussten wir uns wieder anseilen und die Harscheisen montieren. Jetzt hiess es so rasch als möglich die Gefahrenzone zu durchschreiten. Es war ein relativ steiler und eisiger Abschnitt. Auf den Eisknollen lösten sich unsere Felle und wir mussten mit Klebspray nachhelfen, wir waren froh, als wir endlich durch waren.
Nach einer kurzen Pause gings weiter, dem Gipfel entgegen, Auf dem Gratsattel angekommen, mussten wir die Skier mit den Steigeisen austauschen und errichteten ein Skidepot. Auch unsere Rucksäcke liessen wir zurück und stiegen die etwa 100 Höhenmeter über den zügigen Grat auf den Gipfel (4038 m). Es war ein herrlicher Tag und die Fernsicht einfach genial!
Für Chrige und HUZ, wurde der Traum vom ersten Viertausender wahr. Der Abstieg vom Skidepot verlief auf der Südseite des Grates. Die Skier aufgeschnallt und immer noch mit den Steigeisen, stiegen wir ein ca.50 Grad steiles Couloir hinunter. Unten angekommen gabs eine Pause und danach konnten wir mit den Skiern das ewig Schneefeld hinunter fahren. Wegen der Spaltengefahr zogen wir es vor, uns wieder anzuseilen. Dabei lernten auch Chrige u Hansueli, das stürzen am Seil. Endlich auf dem Konkordiaplatz angekommen, mussten wir ein kurzes Stück steigen, bis zu der Treppe, von wo wir zur Konkordiahütte hoch stiegen. Zu Fuss, etwa 200 Höhenmeter, immer nur Tritt für Tritt, wie anstrengend, nach einem solchen Tag. Endlich bei der Hütte angekommen, mussten wir mal unseren Flüssigkeitshaushalt in Ordnung bringen und die Kleider und Schuhe etwas trocknen lassen. Gemütlicher Tagesausklang auf der vollen Terrasse.
Montag:
Tagwache um 5 Uhr, Morgenessen, packen, Treppen runtersteigen, ging jetzt etwas ringer als gestern, und Felle aufziehen. Danach marschierten wir über den elend langen Konkordiaplatz, Richtung Tagesziel, die äbeni Flue. Doch beim Aufstieg stellte Thös plötzlich fest, dass es in der Schneedecke Risse gab. Wir waren uns nicht sicher, ob das versteckte Spalten sein könnten. So zogen wir es vor, umzukehren und "normal" Richtung Lötschenlücke aufzusteigen. Da wir gut in der Zeit waren, besuchten wir noch die Hollandiahütte. Danach machten wir uns auf die Abfahrt, für einmal nicht am Seil, bis nach Blatten. Wir fanden sogar noch Sulzschnee, das entschädigte uns einwenig für die letzten Tage.
In Blatten angekommen, mussten wir nur ein paar Meter laufen und konnten schon in den Bus steigen, der uns nach Goppenstein fuhr. Von dort mit dem Zug wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, Interlaken.
Eine schöne Skitour ging zu Ende und damit auch für (fast) alle die Tourensaison.
Ich möchte es nicht unterlassen, im Namen von allen Teilnehmer/ -innen, Thös Merci zu sagen, für die gute Organisation und Führung.
Küsu
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